Nelson Mandela
Jeder kennt den Namen Nelson Mandela. Der führende südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer, der erste schwarze Präsident seines Landes.
Neben Mahatma Gandhi und Martin Luther King gilt er als einer der im 20. Jahrhundert international herausragenden Vertreter im Kampf für Freiheit, gegen Rassentrennung, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Bereits zu Lebzeiten wurde er für viele Menschen weltweit zum politischen und moralischen Vorbild. In Südafrika wurde er oft mit dem traditionellen Clannamen Madiba bezeichnet.
Kindheit und Jugend
Nelson Rolihlahla Mandela wurde am 18. Juli 1918 in Mvezo, der Hauptstadt der Transkei geboren. Er wuchs mit dem Namen Rolihlahla auf, was soviel wie Unruhestifter bedeutet. Den englischen Namen Nelson bekam er erst in der Schule. Seine Familie gehörte zum Volk der Xhosa, dessen Sitten und Traditionen seine Kindheit stark prägten. Im Alter von neun Jahren starb Mandelas Vater, mit 16 wurde er offiziell in das Volk der Xhosa aufgenommen.
Mandela studierte an dem University College von Fort Hare, einer britisch geprägten Universität. Dort begegnete er seinem langjährigen politischen Weggefährten Oliver Tambo. Nachdem er mit einem Freund vor der Zwangsheirat nach Johannesburg floh, begann er eine Ausbildung in einer Anwaltskanzlei und stieg nebenbei auch als Schwergewichtsboxer in den Ring.
Politische Aktivität
1944 trat Mandela dem ANC bei und half noch im selben Jahr bei der Gründung der ANC Youth League (ANCYL). Der Hintergrund dazu war die Unzufriedenheit mit der wirkungsarmen Politik der damaligen ANC-Führung. Zunächst wurde Mandela ANC-Vorsitzender in Transvaal, 1951 dann zum Präsidenten der ANCYL gewählt.
Zwischen 1952 und 1961 wurde Nelson Mandela mehrere Male gebannt, er durfte Johannesburg nicht verlassen und nicht an politischen Versammlungen teilnehmen, und auch zusammen mit 155 anderen Aktivisten wegen Hochverrats angeklagt. Alle Angeklagten wurden freigesprochen. Und trotz der Bannungen war Mandela immer wieder an Kampagnen und Konzepte gegendie Apartheid beteiligt.
Die ANC hatte bis Anfang der 1960er Jahre ausschliesslich mit friedlichen Mitteln (Versammlungen, Demonstrationen, Boykotte, Streiks) gekämpft. Doch als nach dem Massaker von Sharpeville im März 1960, bei dem unbewaffnete Demonstranten erschossen und die ANC sowie andere Anti-Apartheids-Gruppen verboten wurden, unterstützten Mandela und seine Mitstreiter die vom ANC proklamierte Notwendigkeit des gewaltsamen Kampfes gegen die Apartheid.
Neben Mahatma Gandhi und Martin Luther King gilt er als einer der im 20. Jahrhundert international herausragenden Vertreter im Kampf für Freiheit, gegen Rassentrennung, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Bereits zu Lebzeiten wurde er für viele Menschen weltweit zum politischen und moralischen Vorbild. In Südafrika wurde er oft mit dem traditionellen Clannamen Madiba bezeichnet.
Kindheit und Jugend
Nelson Rolihlahla Mandela wurde am 18. Juli 1918 in Mvezo, der Hauptstadt der Transkei geboren. Er wuchs mit dem Namen Rolihlahla auf, was soviel wie Unruhestifter bedeutet. Den englischen Namen Nelson bekam er erst in der Schule. Seine Familie gehörte zum Volk der Xhosa, dessen Sitten und Traditionen seine Kindheit stark prägten. Im Alter von neun Jahren starb Mandelas Vater, mit 16 wurde er offiziell in das Volk der Xhosa aufgenommen.
Mandela studierte an dem University College von Fort Hare, einer britisch geprägten Universität. Dort begegnete er seinem langjährigen politischen Weggefährten Oliver Tambo. Nachdem er mit einem Freund vor der Zwangsheirat nach Johannesburg floh, begann er eine Ausbildung in einer Anwaltskanzlei und stieg nebenbei auch als Schwergewichtsboxer in den Ring.
Politische Aktivität
1944 trat Mandela dem ANC bei und half noch im selben Jahr bei der Gründung der ANC Youth League (ANCYL). Der Hintergrund dazu war die Unzufriedenheit mit der wirkungsarmen Politik der damaligen ANC-Führung. Zunächst wurde Mandela ANC-Vorsitzender in Transvaal, 1951 dann zum Präsidenten der ANCYL gewählt.
Zwischen 1952 und 1961 wurde Nelson Mandela mehrere Male gebannt, er durfte Johannesburg nicht verlassen und nicht an politischen Versammlungen teilnehmen, und auch zusammen mit 155 anderen Aktivisten wegen Hochverrats angeklagt. Alle Angeklagten wurden freigesprochen. Und trotz der Bannungen war Mandela immer wieder an Kampagnen und Konzepte gegendie Apartheid beteiligt.
Die ANC hatte bis Anfang der 1960er Jahre ausschliesslich mit friedlichen Mitteln (Versammlungen, Demonstrationen, Boykotte, Streiks) gekämpft. Doch als nach dem Massaker von Sharpeville im März 1960, bei dem unbewaffnete Demonstranten erschossen und die ANC sowie andere Anti-Apartheids-Gruppen verboten wurden, unterstützten Mandela und seine Mitstreiter die vom ANC proklamierte Notwendigkeit des gewaltsamen Kampfes gegen die Apartheid.
„Wenn die Reaktion der Regierung darin besteht, mit nackter Gewalt unseren gewaltlosen Kampf zu zermalmen, so werden wir unsere Taktik zu überdenken haben.“
Mandela erklärte die Zeit der friedlichen Umwälzungsversuche für beendet. Nelson Mandela: Der lange Weg zur Freiheit. S. 364
Im Dezember 1961 wurde Mandela Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, des Umkhonto we Sizwe („Speer der Nation“). Anfang des Jahres 1962 verliess Mandela illegal das Land und hielt sich als ANC-Repräsentant in mehreren afrikanischen Ländern sowie Großbritannien auf. Sein Ziel war es, um politische Unterstützung für den ANC zu werben und gleichzeitig um finanzielle und militärische Mittel für den Speer der Nation. Bei seiner Rückkehr nach Südafrika wurde er innerhalb einer Woche verhaftet und zu 5 Jahren Haft verurteilt, wegen Aufruf zum Streik und illegaler Auslandsreisen. Ein Jahr später stand Mandela im Rivonia-Prozess vor Gericht, er richtete sich gegen den Speer der Nation. Ein weiteres Jahr später wurde Mandela und 7 der 10 weiteren Mitstreiter zu lebenslanger Haft verurteilt. Am letzten Prozesstag hielt Mandela eine vierstündige Rede über die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes. Sein Beitrag wurde später unter dem Titel I am Prepared to Die weltweit veröffentlicht. Der Titel bezieht sich auf die Todesstrafe, die der Staatsanwalt verlangt hatte. Es war Mandelas letzte öffentliche Rede bis 1990.
"Ich habe mein Leben dem Kampf des afrikanischen Volkes gewidmet. Ich habe gegen weisse und gegen schwarze Herrschaft gekämpft. Ich habe das Ideal einer demokratischen freien Gesellschaft hochgehalten, in der alle Menschen in Harmonie leben können und die gleichen Möglichkeiten haben. Ich hoffe, für dieses Ideal leben zu können. Aber wenn es sein muss, bin ich bereit, für dieses Ideal zu sterben."
Nelson Mandela am 20. April 1964 vor Gericht in Johannesburg. Seine Strafe: lebenslänglich.
Mandela lehnte ab Februar 1985 mehrmals das Angebot einer Freilassung ab, die an die Bedingung geknüpft war, dass der ANC auf den bewaffneten Kampf verzichtet. 1988 erkrankte er an Lungentuberkulose. Im selben Jahr erhielt er den Menschenrechtspreis der Vereinigten Nationen.
Trotzdem wurde Nelson Mandela gemeinsam mit anderen Vertretern des ANC 1988 von der US-amerikanischen Regierung unter Ronald
Reagan als „Terrorist“ auf eine Watch List gesetzt und erst 2008 unter George W. Bush - der ihn zuvor zweimal mit hohen Ehrenzeichen
ausgezeichnet hatte - von dieser Liste gestrichen. Auch die britische Premierministerin Margaret Thatcher hatte ihn 1987 einen „Terroristen“ genannt.
Nelson Mandela wurde am 11. Februar 1990 aus der Haft entlassen. Staatspräsident Frederik de Klerk hatte den Befehl gegeben und wenige Tage zuvor das Verbot des ANC aufgehoben. Am Tage seiner Freilassung leitete Mandela in einer Rede vor 120.000 Zuhörern in einem Stadion in Soweto öffentlich seine Politik der Versöhnung ein, indem er „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an einem „nichtrassistischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ einlud. Im Juli 1991 wurde Mandela einstimmig zum Präsidenten der ANC gewählt. In dieser Position leitete er Verhandlungen mit der Regierung über die Beseitigung des Apartheid-Systems und Schaffung einer neuen, vorläufigen Verfassung. Endlich wurde im Februar 1993 eine Vereinbarung über freie Wahlen und eine fünfjährige Übergangsregierungder nationalen Einheit erzielt.
Mandela und de Klerk erhielten für diese Leistung 1993 gemeinsam den Friedensnobelpreis. Am 27. April 1994 gewann der ANC die ersten demokratischen WahlenSüdafrikas mit absoluter Mehrheit. Am 9. Mai wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt.
„Während dieser langen, einsamen Jahre (der Haft) wurde aus meinem
Hunger nach Freiheit für mein eigenes Volk der Hunger nach Freiheit aller
Völker, ob weiss oder schwarz. […] Ein Mensch, der einem anderen die Freiheit
raubt, ist ein Gefangener des Hasses.[…] Der Unterdrückte und der Unterdrücker
sind gleichermaßen ihrer Menschlichkeit beraubt. Als ich das Gefängnis verliess,
war es meine Aufgabe, beide, den Unterdrücker und den Unterdrückten zu
befreien.“ Doch ein langer, noch schwierigerer Weg stehe noch bevor. „Denn um
frei zu sein genügt es nicht, einfach nur die Ketten abzuwerfen, sondern man
muss so leben, dass man die Freiheit des anderen respektiert und
fördert.“
Nelson Mandela: Der lange Weg zur Freiheit. S. 835f
Präsident Südafrikas
Als Staatschef und Präsident des ANC (bis Dezember 1997) leitete Mandela die Umgestaltung des Staates und der Gesellschaft weg von der Apartheid und der Minderheitenherrschaft. Er gewann internationalen Respekt für sein Eintreten für nationale und internationale Versöhnung. Während seiner Regierungszeit wurden zahlreiche Gesetze der Apartheidszeit widerrufen. 1996 wurde eine neue Verfassung verabschiedet.
Mandela hatte nie eine 2. Amtszeit geplant; er hielt am 29. März 1999 seine Abschiedsrede und schied danach aus der aktiven Politik aus.
Engagement nach der Präsidentschaft
Nach dem Ende seiner Präsidentschaft betätigte sich Mandela für eine Reihe von sozialen und Menschenrechtsorganisationen. Er gründete die Nelson-Mandela-Stiftung, organisierte die Aidshilfe in Südafrika, legte ein Stipendiaten Programm für schwarze Studenten auf, sammelte Geld für den Nelson Mandela Children’s Fund und gründete die Mandela Rhodes Foundation. Mandela bereiste grosse Teile der Welt und und traf sich mit politischen, religiösen, wirtschaftlichen und kulturellen Repräsentanten sowie, oft überraschend, mit gewöhnlichen Menschen.
2007 gründete er zusammen mit Desmond Tutu die Gruppe „The Elders“. Ziel der Gruppe ist es, die Erfahrung, die Beziehungen und den öffentlichen Einfluss der Mitglieder zur Lösung globaler Probleme einzusetzen.
Persönliches
Mandela heiratete dreimal. Aus zwei dieser Ehen stammen sechs Kinder. Sein letzter öffentlicher Auftritt war die Schlussfeier der Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika am 11. Juli 2013. Dann kehrte er in sein Heimatdorf zurück und musste seither mehrmals stationär behandelt werden. Im Juni 2013 erkrankte er lebensbedrohlich. Nelson Mandela starb am 5. Dezember 2013 im Kreise seiner Familie an den Folgen einer Lungenentzündung. Präsident Zuma verabschiedete seinen Vorgänger mit den Worten: „Unsere Nation hat ihren grössten Sohn verloren.“
Nach dem Ende seiner Präsidentschaft betätigte sich Mandela für eine Reihe von sozialen und Menschenrechtsorganisationen. Er gründete die Nelson-Mandela-Stiftung, organisierte die Aidshilfe in Südafrika, legte ein Stipendiaten Programm für schwarze Studenten auf, sammelte Geld für den Nelson Mandela Children’s Fund und gründete die Mandela Rhodes Foundation. Mandela bereiste grosse Teile der Welt und und traf sich mit politischen, religiösen, wirtschaftlichen und kulturellen Repräsentanten sowie, oft überraschend, mit gewöhnlichen Menschen.
2007 gründete er zusammen mit Desmond Tutu die Gruppe „The Elders“. Ziel der Gruppe ist es, die Erfahrung, die Beziehungen und den öffentlichen Einfluss der Mitglieder zur Lösung globaler Probleme einzusetzen.
Persönliches
Mandela heiratete dreimal. Aus zwei dieser Ehen stammen sechs Kinder. Sein letzter öffentlicher Auftritt war die Schlussfeier der Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika am 11. Juli 2013. Dann kehrte er in sein Heimatdorf zurück und musste seither mehrmals stationär behandelt werden. Im Juni 2013 erkrankte er lebensbedrohlich. Nelson Mandela starb am 5. Dezember 2013 im Kreise seiner Familie an den Folgen einer Lungenentzündung. Präsident Zuma verabschiedete seinen Vorgänger mit den Worten: „Unsere Nation hat ihren grössten Sohn verloren.“